2006, Salzburg

Stadtwerk Lehen Salzburg

Städtebaulicher Wettbewerb, 2006, 1.Preis
Realisierung 2009-2013

Direkter Urbanismus

Die zentrale Aufgabenstellung bei der städtebaulichen Planung sowie bei der Errichtung der sozialen Wohnbauten bestand darin, ein urbanes Viertel zu realisieren, das über die Grenzen des Stadtwerkareals hinaus eine zukunftsorientierte neue Identität für Lehen und einen zeitgenössischen Gegenpol zum historischen Stadtzentrum von Salzburg schaffen sollte. In Lehen als traditionellem Arbeiterbezirk sollte eine neue Form von Urbanität mit Angeboten im öffentlichen Raum sowie einem differenzierten Freiraumkonzept entwickelt werden. Der Außenraum ist durch einen Grün-Korridor, der über das Viertel hinaus bis zum Lehener Park im Norden und zu den kulturellen Einrichtungen im Süden reicht, definiert. Gequert wird diese Durchwegung von einem großzügigen, von West nach Ost verlaufenden, öffentlichen Boulevard (Inge-Morath-Platz) mit der Galerie Fotohof und anderen Kultur- und Vereins-/NGO-Nutzungen in den Erdgeschosszonen.

transparadiso bezog die vielfältigen innovativen Handlungsansätze in die Gestaltung mit ein, um die besonders hohen Qualitätsansprüche für diesen neuen Stadtteil umzusetzen. Eine Steuerungsgruppe mit allen „Steakholdern“ – den BauträgerInnen, Abteilungen der Stadt Salzburg, dem Wohnungsamt, den PolitikerInnen, den privaten ProjektentwicklerInnen und anderen – wurde einberufen. Zur Begleitung des Projektes wurde ein Soziologe eingesetzt. transparadiso erarbeitete auch Konzepte für spezielle Wohnnutzungen wie 55+ oder AlleinerzieherIn-Kind-Wohnen und diesen zugeordnete Gemeinschaftsbereiche.

Um die vielfältige öffentliche Nutzung der Erdgeschosszonen zu unterstützen, wurde eine spezielle Förderung für einen Ausbau im „Edelrohbau“ ausgehandelt: Etabliert wurde eine gemeinschaftlich genutzte Zone mit kulturellen Institutionen (Galerie Fotohof, Galerie der Stadt Salzburg) und diversen gemeinnützigen Einrichtungen (Volkshochschule, Boulder-Zentrum, Atelierhaus, Hilfswerk, Café, Kindergarten). Die Gemeinschaftsräume in den Wohnbauten stehen über die Hausgemeinschaften hinaus für das Quartiersmanagement und NGOs zur Verfügung, um die soziale Dichte zu erhöhen. Der relativ beengte Freiraum wurde mit hohen Aufenthaltsqualitäten mit diversen Aneignungsmöglichkeiten und progressiven Vernetzungsstrategien in andere Quartiere (Altstadt, Lehener Park, Neue Mitte Lehen, Literaturhaus, Salzach ...) auf Basis des in diesem Sinne gedachten Wettbewerbsprojektes weiterentwickelt. Für die Konzeptions- und Bauphase sowie die ersten drei Jahre ab Fertigstellung des Areals wurde der Verein Stadtwerk Lehen mit dem Quartiersmanagement beauftragt.

Städtebaulicher Wettbewerb, 2006, 1.Preis (transparadiso mit Bernd Vlay)
Otto-Wagner-Städtebaupreis 2007 (mit Halle 1 und Herold/ Touzimsky)

Realisierung 2009-2013
149 Wohnungen (Fertigstellung 2011) und Galerie Fotohof, Boulderzentrum und Atelierhaus

Projektdaten
Realisierung von 149 Wohnungen und urbaner Zone
Auftraggeber: GSWB

2006 Wettbewerb, 1.Preis
2007 Otto-Wagner-Preis
2009-2012 Realisierung
Bauvolumen: 17 Mio Euro

2006-2011
Wettbewerb 2006, 1.Preis; Planungsbeginn 2007
Realisierung 2009-2011: 149 Wohnungen + urbane Zone mit Galerie Fotohof, Bolder-Zentrum, Atelierhaus, Gemeinschaftsraum und anderen öffentlichen Einrichtungen
insgesamt 36.000m2
Otto-Wagner-Städtebaupreis 2007

Team
ARGE Partner
Bernd Vlay, Forsthuber/ Scheithauer, Feichtinger Architectes

Ausführungsplanung
Andreas Pöstinger

MitarbeiterInnen (seit Wettbewerb)
Florian Lang, Philipp Rudegier, Matthias Jahn; Marie-Teres Genser, Isabelle Zuefle, Markus Taxer, Vinzenz Dreher, Daniel Springer, Konrad Wolf; Andrea Börner, Paul Hebenstreit, Laura Hochhäusl, Sophie Hochhäusl, Michael Klein, Anna Kovacs, Christina Lenart, Katharina Melchert, Veronika Neubauer, Katharina Oberleitner, Marlene Rutzendorfer, Franz Stibli, Rüdiger Suppin, Julia Wieger

Landschaftsarchitektur
Thomas Proksch/ Land in Sicht

Statik
Karl-Heinz Wagner, Johann Lienbacher
Zwittlinger&Spindler (Bauphysik)

Fotos
transparadiso und Hermann Seidl


Vorheriges Projekt:
Artmapping